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Experten erwarten harten Winter – Mehrheit der Deutschen erwägt Winterreifenkauf

Hanau  – Nach milden Temperaturen in den vergangenen Wochen kündigt der Deutsche Wetterdienst einen erneuten Wintereinbruch am Wochenende an. Bis zu minus vier Grad Celsius, Schnee bis in die Niederungen sowie verbreitet Glätte sind möglich. Der ungewöhnlich frühe und intensive Start des Winters mit Schneefall und Tiefsttemperaturen bis minus 7,5 Grad Celsius Mitte Oktober könnte laut Wetterexperten bereits der Vorbote für eine besonders frostige und lange bevorstehende kalte Jahreszeit gewesen sein. Um sich adäquat auf einen harten Winter vorzubereiten, erwägen 82 Prozent der deutschen Autofahrer die Anschaffung von Winterreifen. Der Hintergrund: Die größte Sorge der Menschen angesichts eines strengen Winters sind Verkehrsunfälle durch Glatteis. Dies hat eine aktuelle repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS im Auftrag des Reifenherstellers Goodyear unter rund 1.000 Bundesbürgern ergeben.

Foto: "obs/Goodyear"
Foto: „obs/Goodyear“

Derzeit befürchtet bereits über ein Drittel der Deutschen (34 Prozent), dass ein sehr strenger Winter bevorstehen könnte und auch Experten erwarten eine außergewöhnlich lange Kälteperiode. „Es hat noch nie zwei milde Winter hintereinander gegeben und wir sind dieses Jahr früh und sehr knackig mit Frost und Schnee gestartet“, erläutert TV-Moderator und Wetterexperte Thomas Ranft. „Daher setze ich ganz klar auf einen Winter, der seinem Namen alle Ehre machen wird.“

Bereits am 13. und 14. Oktober dieses Jahres fiel in Deutschland Schnee. In Zwickau wurden zeitweise bis zu 15 Zentimeter gemessen, im Ruhrgebiet wurde es bis in die Niederungen weiß. Das Thermometer in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge zeigte mit minus 7,5 Grad Celsius den bundesweit tiefsten Oktoberwert. Auch wenn der Schnee zwischenzeitlich wieder verschwunden war und die Kälte von vergleichsweise hohen Temperaturen abgelöst wurde, gab es seither regelmäßig Frost.

Winterreifen auch in mildem Winter sinnvoll

„Selbst in einem milden Winter wie dem vergangenen gibt es mehr als 50 Tage mit Frost an vielen Orten. Aus diesem Grund sind Winterreifen immer die sichere Wahl zu dieser Jahreszeit“, erläutert Thomas Ranft. Winterreifen sind nicht nur „Schneereifen“. Auch bei überfrierender Nässe oder Reifglätte am Morgen bieten sie klare Vorteile sowie ein Plus an Sicherheit und sind Sommerreifen deutlich überlegen. „Schwierig zu erkennende Glatteisflächen und überraschende Reifglätte sind zudem sogar weitaus gefährlicher als eine gut sichtbare Schneedecke“, erklärt Ranft.

Die Gummimischung von Sommerreifen ist für wärmere Temperaturen ausgelegt und verhärtet bei Kälte. Winterreifen hingegen bleiben elastisch und können sich so der Oberflächenstruktur der Straße optimal anpassen, was den Grip verbessert. Interne Bremstests von Goodyear zeigen, dass auf nasser Fahrbahn und bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ein Fahrzeug mit Sommerreifen aus Tempo 80 rund sechs Meter länger benötigt bis es zum Stehen kommt als ein Auto mit Winterreifen. Das ist weit mehr als eine komplette Fahrzeuglänge. Während das Auto mit Winterpneus bereits steht, ist das Fahrzeug mit Sommerreifen noch mit 32 Stundenkilometern unterwegs.

Möglicher Einfluss von El Niño auf das Wetter in Europa

Für Wissenschaftler ist das Wetterphänomen El Niño zumindest indirekt als mögliche Einflussgröße für das Wetter in Europa nicht auszuschließen. Eine Hypothese ist: El Niño kann vermehrt zu einem negativen sogenannten NAO-Index (Nordatlantische Oszillation) führen. Darunter versteht man in der Meteorologie die Schwankung des Druckverhältnisses zwischen dem Islandtief im Norden und dem Azorenhoch im Süden über dem Nordatlantik. Bei einem negativen NAO-Index sind diese beiden Aktionszentren nur schwach ausgeprägt, womit auch die Westwinddrift nachlässt. So führen häufige Kaltlufteinbrüche aus Nordosten in Mitteleuropa immer wieder zu entsprechend kalten Wintern. „Es ist unbestritten ein besonders starker El Niño in vollem Gang und die Auswirkungen sind auf vielen Kontinenten zu spüren“, erklärt Ranft. „Ein Zusammenhang mit unserem Wetter ist denkbar, wobei der eindeutige Nachweis wie so häufig in der Meteorologie aussteht.“

Quelle: (ots)

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