Tiefstehende Sonne: Blendgefahr für alle Verkehrsteilnehmer
Der Herbst begrüßte uns mit freundlichen und sonnigen Tagen. Mit den ersten fallenden Blättern steigen wieder die Anforderungen ans Autofahren, aber auch Fußgänger und Radfahrer sollten jetzt eine erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr an den Tag legen. Tiefstehende Sonne stellt gerade im Herbst eine extreme Unfallgefahr dar, die oft unterschätzt wird. Ampeln, andere Verkehrsteilnehmer oder Verkehrsschilder können leicht übersehen, Straßenführungen nicht richtig eingeschätzt werden. Der TÜV Thüringen empfiehlt Sonnenbrille, Sonnenblende und vorausschauendes Fahren.
Wie gefährlich die Blendgefahr durch die tiefstehende Sonne ist, weiß Achmed Leser, Unfallexperte vom TÜV Thüringen. „Wer mit seinem Fahrzeug mit 30 Kilometer pro Stunde im Blindflug unterwegs ist, legt in einer Sekunde bereits zirka zwei Wagenlängen zurück. In dieser Zeit kann viel passieren. Wenn es jetzt zu einem Unfall kommt, zählt das Argument, die tiefstehende Sonne hat mich geblendet, als Ausrede nicht“, weiß Leser. Auch Fahrradfahrer und Fußgänger müssen an sonnigen Herbsttagen ihr Verhalten im Straßenverkehr den äußeren Bedingungen anpassen. „Wer hier unbedarft und schnell mal an einer unübersichtlichen Stelle die Straßen überquert, kann im schlimmsten Fall in einen Unfall verwickelt werden“, warnt Achmed Leser.
Hilfreich für Autofahrer ist es, die Sitzposition zu erhöhen und die Sonnenblenden herunterzuklappen. Hier zählt jeder Zentimeter, um das Augenlicht vor der Blendwirkung der Sonne zu schützen. Eine Sonnenbrille an Bord zu haben, ist auch im Herbst und Winter an sonnigen Tagen ratsam. Außerdem sollten sich Autofahrer bei tiefstehender Sonne am rollenden Verkehr orientieren und bremsbereit sein. Unfallexperte Leser empfiehlt dabei, den Abstand zum Vordermann möglichst zu vergrößern. Viele Unfälle passieren beim Abbiegen oder Auffahren. Einige der geblendeten Fahrer sagen sich irgendwann: Augen zu und durch. Von derartigem Russisch Roulette kann der Verkehrsexperte nur abraten. „Gerade beim Abbiegen und Auffahren sollten sich geblendete Fahrzeugführer lieber doppelt absichern, bevor sie sich in den Verkehr einsortieren. Hilfreich kann hier der Beifahrer sein, der möglicherweise einen besseren Blickwinkel hat, aber auch eine Hand zum kurzzeitigen Abdecken der Blendwirkung der Sonne kann im Zweifel weiterhelfen“, meint Leser.
Eine verschmutzte Windschutzscheibe erhöht die Blendwirkung zusätzlich. Achmed Leser rät daher, gerade im Herbst und Winter die Frontscheibe regelmäßig von außen und innen zu reinigen. „Schmutzablagerungen und Schlieren wirken wie ein Grauschleier, die Blendwirkung der Sonnenstrahlen oder des Scheinwerferlichts des Gegenverkehrs wird dadurch verstärkt“, erläutert Leser. Autofahrer sollten aktuell darauf achten, dass ihre Scheibenwaschanlage mit ausreichend Wischwasser und entsprechendem Zusatz gefüllt ist.
TÜV Thüringen – Mit Sicherheit in guten Händen!
Der TÜV Thüringen, als Mitglied im Verband der TÜV e.V. (VdTÜV), unterstützt die EU-Charta für Straßenverkehrssicherheit „25 000 Leben retten“.
Als international tätiges Dienstleistungsunternehmen mit Stammsitz in Erfurt sorgt der TÜV Thüringen für Sicherheit, Qualität und Zuverlässigkeit. Dazu sind in den Geschäftsfeldern Anlagen und Produkte, Fahrzeug und Mobilität, Qualifizierung sowie Zertifizierung mehr als 1 000 Mitarbeiter weltweit tätig, davon mehr als 600 in Deutschland. Die Experten, Ingenieure und Sachverständigen des TÜV Thüringen arbeiten zum Vorteil aller Branchen, privater Kunden und der öffentlichen Hand. In Deutschland ist der TÜV Thüringen mit elf großen Standorten in Berlin, Bayern, Hessen, Sachsen und Thüringen sowie mit zahlreichen Kfz-Prüfstationen in Thüringen vertreten.
Quelle: TÜV Thüringen e. V.
