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Volkswagens Kontrollgremium befasste sich mit Warnung an Winterkorn

Hamburg – Der pensionierte Krisenmanager Bernd Gottweis, ehemals Leiter des Arbeitskreises Produktsicherheit (APS) von Volkswagen, sorgt im Dieselgate-geschüttelten Autokonzern weiter für Unruhe. Das berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner neuen Ausgabe, die am Freitag erscheint.

Foto: ARKM Archiv
Foto: ARKM Archiv

Der im Februar dank „Bild am Sonntag“ weltweit beachtete Gottweis-Vermerk vom Mai 2014 legt nahe, dass Adressat Martin Winterkorn (68), damals Vorstandschef, bereits zu diesem Zeitpunkt hätte wissen können, dass Volkswagen in den USA ein ernstes Problem mit Dieselmodellen drohte.

Allerdings wertet der Aufsichtsrat unter Hans Dieter Pötsch (64), zu der Zeit Finanzvorstand, den aus heutiger Sicht alarmierenden Vorgang offenbar anders.

Die Kontrolleure erfuhren bereits am 7. Oktober 2015 von der US-Anwaltskanzlei Jones Day von Gottweis‘ Hinweis, berichtet BILANZ. Die Aufseher sahen sich weder genötigt, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, noch von ihrer Position abzurücken: der Vorstand habe nichts von den Manipulationen gewusst.

Der Aufsichtsrat hat die Juristen mit der internen Aufarbeitung des Diesel-Skandals beauftragt. Volkswagen hat in den USA gut 500.000 Fahrzeuge mit Diesel-Motoren verkauft, deren Stickoxidausstoß nicht den Gesetzen entsprach und das verschleiert. Im April will Pötsch die Untersuchungsergebnisse von Jones Day vorlegen.

Volkswagen äußert sich vorher nicht zu den Vorgängen. Sollte sich der durch den Vermerk von Gottweis entfachte Verdacht, dass die Spitze früher von den Betrügereien hätte wissen müssen, erhärten, dürfte das die Milliarden-Strafzahlungen in den USA deutlich erhöhen. Mit den gesellschaftsrechtlichen Folgen der Ermittlungen ist die Kanzlei Gleiss Lutz befasst.

Quelle: (ots)

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