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Continental Sommer Roadshow

Der Reifenhersteller Continental präsentierte am 16. März im Rahmen seiner Sommer Roadshow 2017 im Maritim Hotel München seine Neuheiten.

Quelle: Matthias Dikert

Pressesprecher Klaus Engelhart und sein Kollege Andreas Schlenke – Director Technical Benchmark, zeigten die Vision Zero und „Stop the Crash“-Kampagne, den neuen PremiumContact 6, das Sommerreifen-Portfolio und sie wiesen auf die Testsiege der Sommerreifen hin.

Vision Zero

Mit dem Engagement als exklusiver Reifenpartner der weltweiten „Stop the Crash“-Kampagne von Global NCAP setzt sich Continental gezielt im Sinne der Vision Zero für mehr Verkehrssicherheit weltweit ein. Im Mittelpunkt dieser Aufklärungsaktion, mit der vor allem Politiker, Journalisten und Autofahrer in den bevölkerungsstarken Schwellenländern in Asien und Süd-/Mittelamerika angesprochen werden, steht die Sensibilisierung für die Themen Profiltiefe und Reifenfülldruck sowie der Beitrag moderner Assistenzsysteme wie ESC, verschiedener Notbremsassistenten sowie Motorrad-ABS. In Ländern wie Brasilien, China, Chile oder Malaysia nehmen der Fahrzeugbestand und parallel dazu auch die Wahrscheinlichkeit für Verkehrsunfälle kontinuierlich zu. Die Continental-Divisionen Chassis & Safety und Reifen engagieren sich dabei gemeinsam als Partner der Stop the Crash-Kampagne, um mit Technologie-Demonstrationen aufzuzeigen, welchen massiven Beitrag diese modernen Unfallvermeidungssysteme schon heute leisten können, um Bremswege in schwierigen Fahrsituationen zu verkürzen und somit unmittelbar Unfälle zu verhindern.

Allerdings sieht der Reifenhersteller auch in Ländern wie Deutschland noch nennenswerte Verkehrsrisiken durch Fahrzeuge, die ohne moderne Assistenzsysteme ausgestattet sind. So sind auch hierzulande immer noch mehr als zehn Prozent aller Pkw ohne das Anti-Blockier-System ABS unterwegs und damit im Falle einer Vollbremsung nicht lenkbar. Auch die Elektronische Stabilitätskontrolle ESC fehlt in jedem dritten Pkw auf Deutschlands Straßen, obwohl es seit 2015 in jedem Neuwagen Pflichtausstattung ist. Weiteres Beispiel: In nur fünf Prozent aller zugelassenen Wagen sind automatische Notbremsassistenten und Abstandsregeltempomaten vorhanden, obwohl diese Systeme schon seit über zehn Jahren als Serienprodukte im Markt verfügbar sind. Neue Unfallvermeidungstechnologien benötigen offenbar einen Zeitraum von weit über zehn Jahren, bis sie in nennenswertem Umfang tatsächlich auf den Straßen vertreten sind. Dazu trägt vor allem das zunehmende Alter der Fahrzeuge bei, das hierzulande vor zehn Jahren für alle zugelassenen Pkw bei durchschnittlich 8,2 Jahre lag und laut Kraftfahrtbundesamt bis 2016 auf 9,2 Jahre gestiegenen ist. Soll das Ziel der European Rod Safety Charter wirklich erreicht werden, die Anzahl der Verkehrstoten bis 2020 gegenüber 2010 um 50 Prozent zu reduzieren, besteht dringend Handlungsbedarf, denn die Zahl Verkehrstoten in der EU hat in den letzten beiden Jahren leider wieder zugenommen.

Aber nicht nur moderne Assistenzsysteme in Pkw und Nutzfahrzeugen schaffen mehr Sicherheit, auch einfache individuelle Maßnahmen beinhalten ein riesiges Potenzial, Unfälle zu vermeiden. Aus Sicht von Continental sind besonders eine ausreichende Profiltiefe und korrekter Reifenfülldruck zu nennen. Als Mindestrestprofiltiefe empfiehlt Continental für Sommerreifen drei Millimeter und für Winterreifen vier Millimeter. Wird diese Grenze unterschritten, verlängert sich der Bremsweg vor allem auf nasser Straße überproportional. Steht ein mit Sommerreifen bestückter Pkw mit drei Millimetern Restprofiltiefe bei einer Bremsung auf nassem Asphalt aus 80 km/h nach 51,8 Metern, braucht er mit der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern bereits fast 61 Meter bis zum Stillstand. Dabei hat das Auto mit der gerade noch zulässigen Restprofiltiefe am Haltepunkt des Pkw mit drei Millimetern noch eine Restgeschwindigkeit von 44 km/h. Ähnlich gefährlich ist auch ein zu geringer Reifenfülldruck: Sinkt er für ein Mittelklassefahrzeug von den vom Hersteller empfohlenen 2,1 bar auf 1,6 bar, steigt der Bremsweg aus Tempo 100 km/h auf Nässe von rund 51 Meter auf über 57 Meter. Dabei hat der Wagen mit dem zu geringen Luftdruck am Haltepunkt des Vergleichsfahrzeuges noch eine Restgeschwindigkeit von 33 km/h. Mit der regelmäßigen Überprüfung von Restprofiltiefe und Reifenfülldruck sowie der gegebenenfalls erforderlichen Anschaffung neuer Reifen beziehungsweise Anpassung des Fülldrucks kann daher jeder einzelne Autofahrer zu mehr Verkehrssicherheit beitragen. Würden dies alle Autofahrer weltweit beherzigen, würde das Unfallrisiko im Straßenverkehr deutlich sinken.

PremiumContact 6

Mit dem neuen PremiumContact 6 meistern die Reifenentwickler von Continental den Spagat zwischen einem sehr komfortorientierten und einem sportlichen Reifen. Dazu haben sie neue Lösungen für maximale Sicherheit, komfortables Fahren sowie ein Handling-orientiertes Laufflächen-Design entwickelt. „Die Hauptanforderung an den neuen PremiumContact 6 ist seine kompromisslose Sicherheit“, sagt Prof. Dr. Burkhard Wies, Leiter Reifenlinienentwicklung EMEA / Americas für Erstausrüstung und Ersatzgeschäft von Continental „Einen Limousinenreifen so ausgewogen zu entwickeln, dass er diese hohe Anforderung plus maximalen Komfort, präzisem und sportlichem Handling, plus hoher Laufleistung und niedrigem Rollwiderstand erfüllt, war für das Projektteam hoher Anspruch und Ansporn zugleich.“

Quelle: Continental AG

Der neue PremiumContact 6 bietet beste Bremseigenschaften wie seine Vorgänger ContiSportContact 5 & ContiPremiumContact 5, besonders auch auf nasser Straße. Die Mischungsspezialisten von Continental in Hannover haben Lösungen entwickelt, die nennenswerte Fortschritte in anderen Reifenparametern ermöglichen, ohne auf hohe Sicherheitsreserven zu verzichten. Dazu zählt beispielsweise eine neue Kristall-Silikamischung für kurze Bremswege auf nasser Straße in allen Fahrzeugsegmenten. Der PremiumContact 6 erreicht beim Kriterium Nassgriff die höchste Einstufung „A“ beim EU-Reifenlabel.

Einen neuen Weg sind die Chemiker und Ingenieure auch hinsichtlich der deutlich gestiegenen Laufleistungs-, Rollwiderstands- und Komfortanforderungen gegangen. Sie kombinierten eine abriebsoptimierte Polymermischung mit einem geschmeidigen Profildesign. So legt der neue PremiumContact 6 im Vergleich mit dem Vorgänger bei der Laufleistung um 15 Prozent zu, während das Innen- und Außengeräusch des Reifens um bis zu 10 Prozent verringert ist.

Neben den hohen Sicherheits- und Komfortanforderungen war auch ein sportliches Fahrverhalten an allen Pkw ein wichtiger Entwicklungspunkt. Um dies zu ermöglichen, übernahmen die Reifenentwickler das Schulterkonzept des Hightech-Sportreifens SportContact 6 und kombinierten es mit einer asymmetrischen Profilrippengeometrie. Das so genannte „Advanced Macro-Block Design“ setzt auf lange Schulterblöcke, die sich gegeneinander abstützen und Halt geben. So entsteht eine komplexe Blockstruktur an der Reifenschulter, die höchste Kräfte, wie sie besonders beim Kurven fahren entstehen, bestens übertragen kann. Ähnlich gute Seitenführungskräfte kann die asymmetrische Rippenstruktur der Lauffläche übertragen. Der neue PremiumContact 6 übertrifft so auch die Handlingeigenschaften des ContiSportContact 5 um drei Prozentpunkte.

Der PremiumContact 6 wird ab dem Frühjahr 2017 in 70 Artikeln von 16 bis 21 Zoll Durchmesser für die Bereifung von Pkw und SUV im Handel verfügbar sein.

Sommerreifen-Portfolio

Continental hat als einer der führenden Reifenhersteller weltweit das Lieferangebot für Pkw-Reifen weiter ausgebaut. Nahezu alle Pkw in Europa können mit den Produkten aus der Entwicklungsabteilung in Hannover bestückt werden.

Da rund ein Drittel aller Neuwagen aus europäischer Herstellung ab Werk mit Reifen von Continental bestückt werden, liegt auch eine umfangreiche Palette an Pneus mit Spezifikationen der Fahrzeughersteller bereit – ihre Bestellung ist sowohl im Autohaus als auch im Reifenfachhandel möglich. Mit den Modellen SportContact 6, PremiumContact 6 und ContiEcoContact 5 bleiben kaum Wünsche zur Bereifung mit Continental offen.

Für hochmotorisierte Sportler und High-End-Tuner: ContiSportContact 6

Mit dem SportContact 6 hat Continental einen Super-Sportreifen für das Höchstleistungssegment im Angebot, der im Vergleich mit dem Vorgängermodell vor allem beim Handling, der Lenkpräzision und der Hochgeschwindigkeitseignung deutlich zugelegt hat.

Quelle: Continental AG

Um diese Fortschritte – teilweise bis zu 14 Prozent an Mehrleistung – auf die Straße zu bringen, haben die Techniker in Hannover die chemische Zusammensetzung der Lauffläche, das Profildesign sowie die Reifenkonstruktion quasi „neu erfunden“. Es stehen fast 40 Dimensionen für Felgen mit Durchmessern von 19 bis 23 Zoll zur Verfügung, das Lieferprogramm wird kontinuierlich weiter ausgebaut.

Niedriger Rollwiderstand mit hoher Sicherheit: ContiEcoContact 5

Kurze Bremswege auf nasser und trockener Straße mit niedrigem Rollwiderstand zu kombinieren, galt früher als höchst problematisch. Mit dem ContiEcoContact 5 gibt es einen Pkw-Reifen, das beides scheinbar problemlos zusammen bringt. Dazu mussten die Reifentwickler an allen Bestandteilen des Pneus Änderungen vornehmen. So konnten – bei kürzeren Bremswegen auf nasser Fahrbahn – der Rollwiderstand um 20 Prozent verringert und die Laufleistung um 12 Prozent angehoben werden. Daher kann ein mit dem ContiEcoContact 5 bestückter Wagen im Vergleich zu einem Standardreifen mit rund drei Prozent weniger Kraftstoff betrieben werden. Der ContiEcoContact 5 wird für eine Vielzahl von Pkw zwischen 14 und 20 Zoll gefertigt und verfügt über Freigaben bis zu 300 km/h.

Testsieger

Beim großen Sommerreifentest der AutoBild hat der neue PremiumContact 6 auf Anhieb den ersten Platz erreicht (Heft 17/17). Die Redaktion lobte die „besten Fahrqualitäten auf nasser und trockener Piste, dynamische Handlingeigenschaften mit präzisem Einlenkverhalten, kurze Nass- und Trockenbremswege“ sowie die „überlegene Kilometerleistung“. In ihrem Fazit schreiben die Fachleute: „Der klare Sieger dieses Vergleichs ist der neue PremiumContact 6 von Continental. Ohne Ausrutscher in einer der zwölf Einzeldisziplinen sichert er sich nicht nur den Testsieg, sondern auch das Prädikat „Eco-Meister““. „Wir freuen uns sehr über dieses hervorragende erste Testergebnis, denn besonders für unsere Reifenentwickler ist es beides zugleich: Eine große Wertschätzung für die geleistete Arbeit und die beste Motivation, um auch in Zukunft Lösungen auf höchstem technologischen Niveau zu entwickeln“, sagte Alexander Bahlmann, Leiter Kommunikation Pkw-Reifen weltweit bei Continental.

Die AutoBild testete insgesamt 52 Reifenmodelle der Größe 225/50 R 17 von europäischen, amerikanischen und asiatischen Herstellern, Testfahrzeug war ein 3er BMW. Allerdings passt diese Reifengröße auf eine Vielzahl weiterer Pkw der Kompakt- und Mittelklasse. Von 13 Modellen rät die Redaktion ab. Sie bestanden den Sicherheitscheck nicht, da ihre Bremswege „gefährlich lang“ sind.

Beim Reifentest der AutoBild sportscars (Heft 4/17) ist der SportContact 6 von Continental auf den ersten Platz gefahren. „Der Premiumsportler punktet mit überragenden Handlingeigenschaften auf nasser und trockener Piste. Mit präzisem Lenkverhalten, ausgewogener Dynamik und hohem Spaßfaktor schafft er den Sprung aufs Siegertreppchen“, schreiben die Fachleute. Der Sportreifen von Continental musste seine Qualitäten in zehn Disziplinen beweisen. Getestet wurden neun Reifenmodelle der Größe 235/35 R 19 von europäischen, amerikanischen und asiatischen Marken.

Bei den einzelnen Tests punktete der Reifen aus der Entwicklungsabteilung in Hannover durch seine Ausgewogenheit auf höchstem Niveau. So lieferte er die besten Werte beim Trockenbremsen, im Trocken- sowie im Nasshandling. „Schnell, knackig und ohne Tadel auf nasser Piste, das ist der Stoff, aus dem Testsieger gemacht sind“, resümieren die AutoBild sportscars-Tester. Neben dem Lob für den erstplatzierten Pneu mussten zwei Modelle im Testfeld ein „nicht empfehlenswert“ einstecken. Grund ist vor allem das Fahrverhalten auf nasser Fahrbahn. „Auf dem bewässerten Handlingkurs fährt der Chinese wie auf Eiern“, bemängelte die Redaktion.

Text und Fotos: Matthias Dikert

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