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Daimler erwartet stärkere Rolle von Finanzdienstleistungen im Autogeschäft

Finanzdienstleistungen sind aus dem Geschäftsmodell von Daimler nicht mehr wegzudenken – das ist das Fazit zum 25-jährigen Jubiläum der Dienstleistungssparte des Autokonzerns, die am 1. Juli 1990 gegründet wurde und heute unter dem Namen Daimler Financial Services AG firmiert. „Im globalen Durchschnitt wird aktuell nahezu jedes zweite Fahrzeug, das wir ausliefern, von uns finanziert oder verleast“, unterstreicht Bodo Uebber, der im Konzernvorstand für Finanzen und Controlling sowie Financial Services verantwortlich ist. „Dank unserer Finanzdienstleistungen können sich noch mehr Kunden ihren Traum vom eigenen Mercedes erfüllen.“Finanzen und Controlling

Foto: Daimler AG
Foto: Daimler AG

Weltweit finanziert oder verleast Daimler Financial Services derzeit rund dreieinhalb Millionen Pkw, Transporter, Lkw und Busse. Der Gesamtwert aller Verträge lag Ende Mai bei rund 110 Milliarden Euro. Klaus Entenmann, Vorstandsvorsitzender der Daimler Financial Services AG, erwartet in den kommenden Jahren kräftige Zuwächse: „Gegen Ende der Dekade wollen wir rund fünf Millionen Fahrzeuge in unserem Vertragsbestand haben.“ Daimlers Finanzdienstleistungen dienen nicht nur der Vertriebsunterstützung, sondern sind zudem eine wichtige Erlösquelle: Im vergangenen Jahr stammte immerhin jeder achte Euro, den der Konzern verdiente, aus dem Topf der Finanzdienstleistungssparte. Die Rendite auf das im Finanzierungsgeschäft eingesetzte Kapital ist mit zuletzt über 19 Prozent (im Gesamtjahr 2014) ebenfalls sehr auskömmlich.

Künftig dürfte die Bedeutung von Finanzdienstleistungen sogar noch zunehmen. „Durch die Digitalisierung könnten Finanzdienstleistungen als Schnittstelle zum Kunden eine noch bedeutendere Rolle spielen“, sagt Konzernvorstand Uebber. „Perspektivisch könnten beispielsweise Pay-How-You-Drive-Modelle, bei denen die Konditionen direkt an die Fahrleistung und sogar den Fahrstil gekoppelt sind, stärker nachgefragt werden.“

Neben Finanzierung und Leasing bietet Daimler Financial Services Versicherungen, Fuhrparkmanagement, Geldanlagemöglichkeiten sowie Mobilitätslösungen an. Zu letzteren zählt etwa das flexible Carsharing-Angebot car2go, bei dem mittlerweile über eine Million Kunden in 30 Städten weltweit registriert sind. Im Portfolio findet sich außerdem die App „mytaxi“, mit der Kunden ihr Taxi per Smartphone bestellen und bezahlen können oder die App moovel, mit der die Kunden auch über verschiedene Verkehsmittel hinweg den besten Weg von A nach B finden können.

All das zeigt, dass Daimler Financial Services im Begriff ist, sich vom Finanz- zum Mobilitätsdienstleister weiterzuentwickeln. Klaus Entenmann: „Wir haben ein Vierteljahrhundert gebraucht, um im Kerngeschäft dreieinhalb Millionen Kunden zu gewinnen – bei den Mobilitätsdiensten haben wir binnen weniger Jahre über eine Million Kunden von uns überzeugen können. Wir erreichen damit neue Kundengruppen und bringen sie mit den Marken und Produkten des Konzerns in Berührung. Optimalerweise ergibt sich daraus eine lebenslange Kundenbeziehung.“

Foto: Daimler AG
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Die heutige Daimler Financial Services AG wurde zum 1. Juli 1990 als Dienstleistungssparte des Konzerns gegründet. Anfangs war das Unternehmen unter dem Namen debis („Daimler-Benz Inter Services“) in den Geschäftsbereichen Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Handel, Marketing und Informationstechnologie tätig. Im vergangenen Jahrzehnt erfolgte eine schrittweise Konzentration auf das automobile Kerngeschäft. Seit 2011 sind auch die Mobilitätsdienstleistungen des Konzerns bei Daimler Financial Services angesiedelt. Sitz der Zentrale von Daimler Financial Services war seit 1997 das von dem Architekten Renzo Piano konzipierte Bürogebäude am südlichen Ende des Potsdamer Platzes in Berlin; seit 2012 ist der Sitz des Unternehmens in Stuttgart angesiedelt. Weltweit beschäftigt Daimler Financial Services heute über 9.000 Mitarbeiter in 40 Ländern. Die größten Einzelmärkte sind die USA, Deutschland, Großbritannien, China und Kanada.

Quelle: Daimler AG

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