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Pflicht oder nicht? Lieber gleich immer mit Licht fahren

Darmstadt – In der Urlaubszeit stellt sich vielen Autofahrer die Frage, ob in ihrem Reiseland oder auf dem Weg dorthin Tagfahrlicht Pflicht ist. Besitzer von Autos ohne Tagfahrleuchten oder einer Lichtautomatik befürchten, den Griff zum Schalter zu vergessen und dafür mit einem Bußgeld belangt zu werden. TÜV Hessen empfiehlt, einfach überall und immer mit Licht zu fahren – auch der Verkehrssicherheit wegen.

Die Liste der Länder mit gesetzlichen Regelungen zum Fahren mit Licht am Tag wird immer länger. „Statt die unterschiedlichen Vorschriften und womöglich auch jene mit den Bußgeldern zu studieren, sollten sich Autofahrer angewöhnen, einfach überall das Licht einzuschalten“, sagt Uwe Herrmann von TÜV Hessen. Bei neueren Autos erledige dies eine Automatik. Für Besitzer älterer Autos gibt es eine Reihe von Nachrüstmöglichkeiten.

Wo: Viele Länder schreiben inzwischen Tagfahrlicht in der einen oder anderen Weise vor. In anderen – wie Deutschland – wird es empfohlen. Die Gesetzeslagen ändern sich häufig, so dass die veröffentlichten Listen oft nicht aktuell sind. Mitunter sind die Regeln verwirrend, wie in Italien. „Dort gilt die Pflicht nur auf Autobahnen und Staatsstraßen. Letztere sind oft nicht schnell als solche zu erkennen“, weiß Herrmann. Wer ständig beleuchtet fahre, müsse sich darüber keine Sorgen machen.

Wie: Abblendlicht erfüllt überall die Vorschriften. Standlicht wiederum nie. Und kein Land schreibt die Nachrüstung von Tagfahrleuchten vor. Sind sie vorhanden, müssen sie allerdings funktionieren – auch in Ländern ohne Tagfahrlicht-Pflicht. „Was am Auto – auch freiwillig – angebaut ist, muss betriebsbereit sein“, erklärt der Experte. Bei den meisten älteren Autos lässt sich eine Lichtautomatik übrigens nachrüsten, da sie beispielsweise in den skandinavischen Ländern seit Jahrzehnten üblich ist. Oft genügt sogar die Programmierung der Software in der Werkstatt.

Wann: Tagfahrleuchten dürfen nur dann eingesetzt werden, wenn keine andere Beleuchtung vorgeschrieben ist. In der Dämmerung, bei Nacht, im Tunnel oder bei schlechter Sicht ist Abblendlicht die richtige Wahl. Auf Strecken mit vielen Tunnels lohnt es sich bei Autos mit Xenon-Scheinwerfern, das Abblendlicht dauerhaft eingeschaltet zu lassen. Das häufige Zünden der Lampen tut diesen nicht gut.

Wieviel: Der Mehrverbrauch für das Fahren mit Licht am Tag wird aktuellen Studien zufolge häufig erheblich zu hoch angenommen. „Selbst mit Abblendlicht liegt er unter 0,15 Liter pro 100 Kilometer“, sagt Herrmann. Bei Tagfahrleuchten lässt er sich praktisch nicht mehr messen.

Wohin: Bei der Nachrüstung von Tagfahrleuchten gilt es, genau zu messen. Sie dürfen nicht tiefer als 25 Zentimeter über der Straße und nicht weiter als 40 Zentimeter von der Außenseite entfernt montiert sein. Der Abstand zwischen den Leuchten muss mehr als 60 Zentimeter betragen. Kompliziert wird es, wenn die Tagfahrleuchte auch eine Standlichtfunktion hat. Dann muss sie mindestens 35 Zentimeter über der Straße leuchten. Auch beim Anschluss ist Sorgfalt geboten. „Das Tagfahrlicht muss automatisch erlöschen, wenn auf volle Beleuchtung oder auch nur auf Standlicht umgeschaltet wird“, erklärt Herrmann. Leider würde dies oft nicht beachtet.

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