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Autofahrer sprechen sich für Wegfahrsperren bei Alkohol am Steuer aus

München – Verkehrssicherheit für Mehrheit wichtiger als individuelle Einschränkungen / Kritiker sehen Missbrauchsrisiken / Einige fordern Nachrüstung auch für Gebrauchtfahrzeuge.

Mehr als 200 Verkehrsunfälle enden in Deutschland jedes Jahr tödlich, weil Alkohol im Spiel war. Die EU will das ändern und ab 2022 verpflichtende Alkoholtests vor jeder Fahrt einführen. Vor Fahrtantritt muss der Fahrer dann in ein Röhrchen blasen – hat er zu viel getrunken, wird das Fahrzeug am Losfahren gehindert. Das neue Konzept findet in Deutschland überwiegend Zustimmung, wie jetzt eine repräsentative Studie von AutoScout24 zeigt. Demnach sprechen sich knapp zwei Drittel der deutschen Autohalter dafür aus, ein Drittel ist dagegen. Bei den Kritikern steht weniger der Datenschutz im Vordergrund als die Möglichkeiten, das System zu umgehen. Für die Studie befragte der europaweit größte Online-Automarkt gemeinsam mit Innofact 1.041 Autohalter.

Für mehr Sicherheit auf Deutschlands Straßen sind die Autohalter zu großen Zugeständnissen bereit: 60 Prozent begrüßen es, dass vor Fahrtantritt ein Alkoholtest gemacht werden muss, 40 Prozent sind dagegen. Die Gründe der Befürworter sind vielfältig. Tatsächlich steht für 46 Prozent der Befragten die Sicherheit im Vordergrund, 22 Prozent sehen in dem Testgerät aber auch ein Instrument der Selbstkontrolle und sagen: So sehe ich immer, ob ich nach einer geringen Alkoholmenge noch fahren kann und habe Rechtssicherheit. Ebenfalls 22 Prozent sind der Meinung, dass das Testgerät nicht auf Neuwagen beschränkt bleiben, sondern bei Gebrauchten nachgerüstet werden sollte.

Sicherheitssystem lädt zum Missbrauch ein

Welche Gegenargumente haben die Kritiker der neuen Reglung? Gut jeder Fünfte (22 Prozent) glaubt, dass das neue System zu Missbrauch einlädt und dass der Fahrer notfalls seine Kinder pusten lassen könnte. 19 Prozent lehnen es ab, weil es aus ihrer Sicht Neuwagen nicht nur teurer, sondern auch störanfälliger machen wird. Erst an dritter Stelle stehen Bedenken, dass die eigenen Daten nicht im Fahrzeug verbleiben und in falsche Hände geraten könnten. Und 13 Prozent sehen in der neuen EU-Idee schlichtweg eine Bevormundung des Fahrers, die sie ablehnen.

Quelle: AutoScout24 GmbH

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