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Deutsche Autofahrer schimpfen am meisten

München. In der Urlaubszeit begegnet man auf den Straßen vermehrt Autofahrern aus anderen europäischen Ländern. Unterschiedliche Fahrstile treffen aufeinander. Die aktuelle AutoScout24-Studie, für die rund 30.000 belgische, deutsche, italienische, niederländische und spanische Autofahrer befragt wurden, zeigt: Deutsche, Spanier und Belgier sind sich am ähnlichsten – zumindest in der Selbstwahrnehmung. Sie beschreiben ihren Fahrstil überwiegend als vorausschauend, während die Italiener angeben vorsichtig und die Niederländer zügig zu fahren.

Am temperamentvollsten sind die deutschen Autofahrer allerdings, was kleinere Wutanfälle angeht: Zwei Drittel flucht gerne mal im Auto vor sich hin. Und sie mögen es schnell. Die Deutschen sind als einzige mehrheitlich gegen ein Tempolimit auf Autobahnen. Die kommunikativen Italiener telefonieren dafür am häufigsten während der Fahrt mit dem Handy am Ohr (34 Prozent manchmal, 6 Prozent immer). Und sie bezeichnen sich selbst nicht als besonders rücksichtsvolle Autofahrer, während die anderen Länder hier wohlwollend auf die einheimischen Verkehrsteilnehmer blicken. Der nachsichtige Fahrstil wird insgesamt vor allem den Deutschen und Schweizern zugeschrieben.

Frauen am Steuer fluchen mehr

Ärger im Straßenverkehr einfach herunterzuschlucken – für die meisten deutschen Fahrer ist das keine Option: 63 Prozent der Männer und ganze 70 Prozent der Frauen schimpfen im Auto ab und zu vor sich her. Einige wollen ihren Unmut aber auch der Umgebung mitteilen: Sie fluchen laut aus dem Fenster. Und dies tun die deutschen Frauen mit vier Prozent doppelt so oft wie die Männer (2 Prozent).

Im Ländervergleich sind die Niederländer besonders gelassen. Jeden dritten Holländer bringt, den eigenen Angaben nach, nichts aus der Ruhe und jeder fünfte lässt sich seinen Ärger nicht anmerken. Nur 48 Prozent von ihnen schimpfen, während es in Italien 59, Belgien 61, Spanien 62 und Deutschland sogar 70 Prozent sind. Die Italiener sind diejenigen, die am häufigsten laut aus dem Fenster fluchen (7 Prozent).

Nur Deutschland gegen Tempolimit

Im Gegensatz zu den Deutschen sind rund drei Viertel der Italiener, Belgier, Spanier und Niederländer für ein Tempolimit auf der Autobahn. Am häufigsten begründen sie das damit, dass die Zahl der Unfälle dadurch abnehme. Dieses Argument sehen die deutschen Autofahrer ebenfalls (20 Prozent), ihnen ist es jedoch wichtiger, schnell zu fahren (32 Prozent), zeigt die Studie von AutoScout24.

Die Deutschen sprechen sich knapp mehrheitlich gegen eine Begrenzung aus. Das liegt vor allem an dem männlichen Teil der Bevölkerung: Zwei von drei Männern sind gegen ein Limit, während die deutschen Frauen dies mit 56 Prozent befürworten. Sie geben jeweils fast doppelt so oft an, dass sich die Anzahl der Unfälle (26 versus 15 Prozent der Männer) verringern und sie sich sicherer beim Fahren fühlen würden (16 versus 8 Prozent der Männer). Das Argument schnell fahren zu wollen, ziehen deutsche Männer dagegen wesentlich häufiger heran (39 versus 25 Prozent der Frauen).

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