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Erste Hilfe kann jeder können

Berlin. Als Initiatoren der Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“ haben Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), und Christian Kellner, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR), heute die bundesweite Partnerinitiative „Zweite Erste Hilfe“ gestartet. Ihr Ziel: Verkehrsteilnehmer motivieren, ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen, um mehr Leben zu retten. Neben dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) unterstützt auch Arzt und Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen das Vorhaben.

Für die meisten Schwerverletzten entscheiden die ersten Minuten nach einem Verkehrsunfall über Leben und Tod. „Runter vom Gas“ setzt daher verstärkt auf das Wissen potenzieller Ersthelfer.

„Rund zehn Prozent der tödlich Verunglückten könnten jährlich durch Erste Hilfe gerettet werden. Es ist also entscheidend wichtig, dass möglichst alle Verkehrsteilnehmer ihr Wissen in Erster Hilfe auffrischen. Machen Sie den ‚zweiten Erste-Hilfe-Kurs‘! Gemeinsam können wir die Zahl der tödlich Verunglückten weiter senken“, sagte Katherina Reiche bei der Auftakt-Pressekonferenz in Berlin:

Erste Hilfe – eine Gemeinschaftsleistung

Prominenter Unterstützer der Initiative ist der Mediziner, Kabarettist und TV-Moderator Dr. Eckart von Hirschhausen: „Wenn jeder weiß, was im Notfall zu tun ist, haben wir alle etwas davon, als Gemeinschaft und als einzelne! In den meisten Fällen, in denen Erste Hilfe benötigt wird, geht es übrigens um einen Familienangehörigen. Deshalb: Sorgen Sie bitte dafür, dass alle, die sie kennen, jetzt ihr eingestaubtes Erste-Hilfe-Wissen wiederbeleben!“

Nur jeder Dritte weiß, wie’s geht

Bei der Mehrheit der deutschen Autofahrer liegt laut DRK der Erste-Hilfe-Kurs mehr als zehn Jahre zurück. Christian Kellner vom DVR: „Wir gehen davon aus, dass nur jeder Dritte einem Schwerverletzten überlebensnotwendige Erste Hilfe leisten kann.“ Doch nicht nur Wissenslücken hindern die Menschen daran, sofort zu handeln. „Viele Verkehrsteilnehmer fürchten negative Konsequenzen, falls sie einen Fehler machen. Dabei gilt: Wer bei einem Unfall Erste Hilfe leistet, kann juristisch nichts falsch machen. Es geht also nicht um ‚Helfen – ja oder nein‘, sondern um das ‚Gewusst wie'“, betont Kellner.

Wissen auffrischen in 90 Minuten

Keine Zeit? Das ist ab jetzt keine Ausrede mehr. Denn die Kurse für lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort passen in jeden Terminkalender: „Wir bauen viel stärker auf dem Wissen der Teilnehmer auf und konzentrieren uns auf praktische Übungen“, so Christoph Müller vom DRK, der selbst lange als Notfallhelfer im Einsatz war. Auch die Kurszeiten sind verkürzt und auf die Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst: So gibt es beispielsweise ein Modul „Verkehr“, das in nur 90 Minuten die wichtigsten Grundlagen der Ersten Hilfe vermittelt.

Bundesweite Aktionen zur „Zweiten Ersten Hilfe“

Noch im laufenden Kalenderjahr startet die Partnerinitiative im Rahmen von „Runter vom Gas“ zusammen mit DRK, Polizei und Landesregierungen sowie regionalen Hilfsorganisationen mit zehn Veranstaltungen bundesweit. Das Ziel: Den Zugang zu Erster Hilfe vereinfachen und Verkehrsteilnehmer animieren, ihr Erste-Hilfe-Wissen aufzufrischen. Los geht es in Berlin, wo die Polizei vom 22. bis 30. September bei 15 Verkehrskontrollen im gesamten Stadtgebiet über richtiges Verhalten am Unfallort informiert. Unter www.zweite-erste-hilfe.de finden sich ab sofort alle Termine der bundesweiten Initiative sowie Kampagnenmaterial und Informationen zu richtigem Verhalten am Unfallort.

„Runter vom Gas“

Das Leben ist viel zu schön, um es leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Unter diesem Motto machen sich das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen stark. Der Grundgedanke: Mit einer emotionalen und positiven Ansprache will „Runter vom Gas“ alle Verkehrsteilnehmer für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren. Gestartet im Jahr 2008, thematisiert die Kampagne seit 2011 neben unangepasster Geschwindigkeit eine Vielzahl von Ursachen schwerer Unfälle – zum Beispiel Alkohol am Steuer, Ablenkung, gefährliches Überholen und dichtes Auffahren, insbesondere auf Landstraßen. Zudem wirbt „Runter vom Gas“ für das Anschnallen in Kraftfahrzeugen und das Tragen von Fahrradhelmen. www.runtervomgas.de

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