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Freie Fahrt durch bessere Abstimmung

Wenn Navigationsgeräte bei der Streckenberechnung andere Prioritäten setzen als die Anzeigen von Verkehrsbeeinflussungsanlagen, bleibt Irritation nicht aus. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) untersuchte deshalb, wie sich öffentliches Verkehrsmanagement und private Navigationsdienste harmonisieren lassen. Die Übermittlung von Verkehrsdaten zwischen den Akteuren soll eine Entspannung der Verkehrslage bewirken. Verkehrsteilnehmer können bei einer Umsetzung künftig auf eindeutige Informationen vertrauen.

Foto: ARKM Archiv
Foto: ARKM Archiv

Navigationsgeräte geben nicht immer die gleichen Stauinformationen oder Umleitungsempfehlung wie Verkehrsbeeinflussungsanlagen.
Wer kennt das nicht: Die Anzeige der Verkehrsbeeinflussungsanlage empfiehlt der befahrenen Straße weiter zu folgen. Das Navigationsgerät schlägt jedoch das Abbiegen auf eine Alternativstrecke vor. Situationen wie diese führen bislang zu einer Verunsicherung der Verkehrsteilnehmer. Darüber hinaus kann eine effektive Verkehrsführung so vermindert werden. Derartigen Irritationen könnte in Zukunft ein Ende gesetzt werden. Die BASt beschreibt in einem soeben erschienen Forschungsbericht Möglichkeiten, wie das öffentliche Verkehrsmanagement und private Anbietern von Navigationsdiensten besser zusammenarbeiten können. Eine Kooperation aller Akteure soll zu einer Harmonisierung des Verkehrsflusses und somit zu mehr Sicherheit und weniger Staus auf Deutschlands Straßen beitragen.

Im Rahmen der Untersuchung wurden sowohl die bestehenden Unterschiede bei der Zielführung in der kollektiven Verkehrslenkung und der individuellen Navigation analysiert als auch rechtliche Aspekte bewertet. In Experteninterviews wurden zudem verschiedene Ansätze der Ausgangslage beleuchtet. Kernstück war die Erarbeitung eines strategischen Konzepts, in dem die Potenziale einer künftigen Kooperation zwischen dem öffentlichen Verkehrsmanagement und privaten Navigationsdiensteanbietern dargestellt werden. Wesentlicher Bestandteil ist ei-ne zweckmäßige Stufung der Kooperationstiefe. Darüber hinaus sollen Verkehrsmanagement-Strategien in Navigationsdienste integriert werden. Ein parallel entwickeltes technisches Konzept für den Übermittlungsweg von Routen- und Leitempfehlungen aus den Systemen des strategischen Verkehrsmanagements an Navigationsdienste wurde bereits praktisch getestet.

Die Untersuchung kommt zu dem Fazit, dass die Kooperation zwischen öffentlichem Verkehrsmanagement und privaten Navigationsdiensten möglich und sinnvoll ist. Laut einer Einschätzung der BASt-Experten ist zudem kein übermäßiger technischer Aufwand erforderlich, um das vorhandene Potenzial wirkungsvoll auszuschöpfen. Eine Harmonisierung von Verkehrsmanagement und individueller Navigation rückt somit in greifbare Nähe. Sicher gestellt wird damit, dass es auch in Zukunft heißt: “Sie haben ihr Ziel schnell und sicher erreicht.”

Quelle: Bundesanstalt für Straßenwesen

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