Die Elektromobilität bringt eine Vielzahl technologischer Innovationen mit sich und stellt die Automobilbranche auf den Kopf. Autonomie, Konnektivität und gemeinsame Datennutzung sind die zentralen Zukunftsthemen, denen sich Hersteller im Bereich E-Mobilität schon heute verstärkt widmen müssen. Allerdings besteht bei vielen traditionellen Automobilherstellern noch Nachholbedarf, was die Anforderungen an die eingesetzte Software betrifft. BlackBerry , ein führender Anbieter von Sicherheitssoftware und -services für Automotive-Anwendungen,
gibt Branchenakteuren fünf Tipps, worauf bei der Auswahl von digitalen Systemen für Elektrofahrzeuge zu achten ist.
1. Sicherheit und Fachkompetenz gehen vor
Hersteller im Segment E-Mobility müssen strenge Sicherheitszertifizierungen und Industriestandards für sichere Produkte gewährleisten. Daher empfiehlt es sich für sie, einen Softwarepartner zu wählen, der ihnen hilft, ihre Sicherheitszertifizierungsprozesse zu rationalisieren und kritische Termine für den Produktionsstart einzuhalten. Wesentlich tragen dazu die Verfügbarkeit vorzertifizierter Software und profunde Fachkompetenz bei. Vielen Automobilherstellern fehlt eigenes Know-how rund um das Thema Zertifizierung. Durch Kooperationen mit Softwareexperten und kompetenten Beratern legen sie den Grundstein dafür, zielgerichtete Ingenieurschulungen, Sicherheitsbewertungen und Entwicklungsmethoden zu implementieren.
2. Ganzheitlicher Software-Ansatz für vernetzte Fahrzeuge
Jedes vernetzte Auto wird von Dutzenden separater Subsysteme unterstützt: Türschlösser, Fenster, Bremssysteme, Beleuchtung, Motor, Aufhängung, Airbags, ADAS, Kombiinstrumente und vieles mehr. Um die Software über jedes einzelne Modul hinweg ganzheitlich zu verwalten, ist eine umfassende Software-Architektur unerlässlich. Ein leistungsfähiges Fahrzeugsystem muss neue Module und Funktionen integrieren und einfache Wartung, Updates und Korrekturen ermöglichen. Modulkonsolidierung durch Hypervisoren ist ein anschauliches Beispiel für schlanke Lösungen. Durch den Betrieb vieler Steuergeräte in einem einzigen System werden Kosten und Komplexität reduziert, da viele Hardware-Boxen im Auto wegfallen. Die Isolierung jedes Subsystems erleichtert Remote-Updates und verhindert zudem schwerwiegende Schäden durch Cyber-Attacken. Mit der Vernetzung wächst auch die Bedeutung von Cybersecurity- Prozessen, Risikominderungsstrategien und angriffssicherem Fahrzeugdesign. Die Fähigkeit, sich auf vertrauenswürdige Wissensquellen zu stützen, ist entscheidend für die Einhaltung der Vorschriften und für die Sicherheit.
3. Cloud-Konnektivität und smarte Sensoren
Over-the-Air (OTA)-Software-Updates gehören im vernetzten Fahrzeug zum Standard. Ein guter Softwareanbieter hilft Automobilherstellern dabei, ein automobilspezifisches OTA-Erlebnis zu liefern. Updates müssen schnell und bequem sein und einen klaren Nutzen bringen. Dasselbe gilt für Sensoren, die via Kamera, Lidar und GPS-Ortung kontinuierlich Daten von autonomen Fahrzeugen und ihrer Umgebung sammeln. Sensorfusion führt diese kontinuierlichen Quellen zu einem Datenstrom zusammen, der die Erkennungs-, Entscheidungs- und Steuerungsmechanismen des autonomen Fahrzeugs speist. Verbunden mit der Cloud füttern diese wichtigen Daten auch die Algorithmen von ML-Anwendungen und ermöglichen es den Fahrzeugen, sich kontinuierlich zu verbessern.
4. Zuverlässiges autonomes Fahren
Das System eines autonomen Fahrzeugs verwendet andere Softwaretechnologien als gängige eingebettete Software im Automobil. Zum Beispiel verwenden maschinelle Lernalgorithmen oft die Programmiersprache Python, während Bildverarbeitungssysteme in der Regel die Programmierung von Grafikprozessoren (GPUs) benötigen. Dennoch benötigen diese Systeme Echtzeitleistung und hohe Zuverlässigkeit. Diese Kombination von Eigenschaften und Technologien ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl eines Anbieters.
5. Kundengerechte Energiemanagementsysteme und schnelle Markteinführung
Mit einer Batterie als Kraftstoffquelle hat die Energieeffizienz eine wesentlich höhere Priorität, da die Leistung zwischen den elektronischen Systemen und dem Antrieb ausgeglichen werden muss. Da die begrenzte Reichweite ein Hauptanliegen der Kunden ist, besteht die Gefahr, dass eine schlecht konzipierte Software zu viel Energie verbraucht. Mit Blick auf die Anforderungen der Endkunden gilt es, eine schlechte Reichweitenleistung unbedingt zu vermeiden. Dasselbe gilt für die Markteinführungszeit: Hersteller von E-Fahrzeugen haben nicht die Zeit, die Masse von Details im Blick zu behalten, die mit der Entwicklung von Software für Elektroautos verbunden sind. Zugleich können Fehler zu Imageschäden, Verlust von Marktanteilen und hohen Zusatzkosten führen. Hersteller von Elektroautos können ihre zeitlichen und finanziellen Ressourcen besser nutzen, wenn sie auf bewährte Produkte und praxiserprobte Zulieferer zurückgreifen, um ihre Fahrzeuge schneller auf den Markt zu bringen.
Quelle: BlackBerry Deutschland GmbH