AktuellWirtschaftsnachrichten

Vernetzung auf dem Vormarsch

Düsseldorf. In welchen Forschungsfeldern der Automobilindustrie es in den nächsten zwölf Monaten die größte Weiterentwicklung geben wird, wollte die VDI Wissensforum GmbH bei der  Umfrage des VDI Themenradar Automobil wissen. Die große Mehrheit der Befragten (77,9 Prozent) ist der Ansicht, dass dies im Bereich der Vernetzung der Fall sein wird. Dagegen sehen nur 15,6 Prozent die größte Entwicklung in der Antriebstechnik. Am wenigsten überzeugt von weiteren Entwicklungen sind die Teilnehmer der Umfrage im Bereich der Werkstoffe, nämlich nur 6,5 Prozent.

Bild: Dr. Wolfgang Frech.
Bild: Dr. Wolfgang Frech.

„Mich überrascht das Ergebnis nicht“, erklärt Dr. Wolfgang Frech, Mitglied der Geschäftsleitung und Abteilungsleiter für Fahrzeugindustrie und Energie bei der VDI Wissensforum GmbH. Seit Jahren verfolgt Frech die Trends und Entwicklungen in der Automobilbranche, um gezielt aktuelle Themen in der Weiterbildung anzubieten. „Auch ich sehe in der Vernetzung das größte Weiterentwicklungspotenzial in den nächsten zwölf Monaten. In den Bereichen der Werkstoff- und Antriebstechnik gab es in den letzten Jahren schon große Fortschritte. Die Vernetzung steht noch relativ weit am Anfang der Entwicklung, da es noch viele Aspekte zu klären gibt. Vor allem ist der Umgang mit der Datensicherheit ein ausschlaggebender Faktor.“

Im Bereich der Werkstoffe versuchen Hersteller die Fahrzeuge noch leichter zu gestalten, um die gesetzlichen Ziele der CO2-Reduktion zu erreichen. Weitere wichtige Aspekte sind die Werkstoffverfügbarkeit sowie das Recycling und die Möglichkeiten der Wiederverwertung. Die im Fahrzeug verwendeten Werkstoffe müssen nicht nur in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können, sondern sie sollen auch zu einem möglichst hohen Anteil selbst aus recyceltem Material bestehen.

Auch bei der Antriebstechnik spielt die CO2-Reduktion eine entscheidende Rolle. Hierbei sind die Weiterentwicklungen der unterschiedlichen Antriebssysteme separat zu betrachten. „Verbrennungsmotoren bieten immer noch ein sehr großes Potenzial, die CO2- und Schadstoffemissionen weiter zu reduzieren“, sagt Frech. In den kommenden zwölf Monaten wird vor allem am Downsizing weiter gearbeitet, um unter anderem eine geringere Zylinderzahl zu erreichen Bei den Hybridantrieben wird die Suche nach dem richtigen Konzept für den jeweiligen Anwendungsfall weitergehen. Reine Elektroantriebe sind sehr stark von der Kapazität der Batterien abhängig.

In ein paar Jahren wird das vernetzte Fahrzeug auf die Straße kommen und mit Internet-Technologien ausgestattet sein. Es wird permanent mit dem Internet, seiner Umgebung und anderen Fahrzeugen verbunden sein. „Vieles ist machbar, aber Vieles wurde auch noch nicht ausprobiert“, erklärt Frech. Vor allem bei dem stark politisch getriebenen Thema der Datensicherheit gibt es noch viel Diskussionsbedarf. Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen definiert sein, bevor die Technik Einzug erhält. „Die Vernetzung bringt die meisten ungelösten Fragen mit sich“, so Frech.

Zeige mehr

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Das könnte auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"