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Karrieresprungbrett Formula Student Germany

Düsseldorf. Die ersten Wettbewerbstage der Formula Student Germany (FSG) liegen hinter den 115 Teams aus aller Welt. Die technischen Inspektionen sind bestanden, die Abnahme der Profis vom Scrutineering ist durch – ab jetzt gilt es auf der Strecke zu zeigen, was die selbstgebauten Boliden alles können. Insgesamt wetteifern rund 3.000 Studierende um den Sieg in der Formula Student Combustion (FSC), dem traditionellen Wettbewerb mit Verbrennungsmotoren, und in der Formula Student Electric (FSE), in der die Studierenden rein auf Elektromotoren setzen.

Ulf Steinfurth, Chef der Scrutineers, hat die stressigen Tage der technischen Abnahme bereits erfolgreich hinter sich gebracht. Mit den Leistungen der Teams ist er bisher sehr zufrieden: „Die Fertigungsqualität der Fahrzeuge ist in diesem Jahr noch einmal gestiegen. Wenn es Verzögerungen bei der technischen Abnahme gab, denn lag es lediglich an Kleinigkeiten. Es ist schön zu sehen, dass sich die Teams sehr viele Gedanken zur Sicherheit machen und für dieses wichtige Thema sehr sensibilisiert sind.“

Auch Tim Hannig, Vorsitzender des Formula Student Germany e.V., zieht ein positives Zwischenfazit. „In diesem Jahr sind die Teams sehr konzentriert bei der Arbeit in der Box und auf der Strecke. Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie sich die Autos immer weiter verbessern und die Teams noch professioneller arbeiten als im Jahr zuvor. Die FSG stellt sehr hohe Anforderungen an die Studierenden und es begeistert uns zu sehen, wie gut die Teams damit umgehen und welche kreativen Lösungen sie sich einfallen lassen. Besonders freut es uns aber, dass wir wieder Teams sehen, die noch nie hier waren, wie beispielsweise aus Thailand oder Xiamen in China.“

Wie groß das Engagement der Studierenden ist, zeigt auch das KA-RaceIng-Team des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Lena Keiner und ihre rund 60 Teamkollegen sind eine Mannschaft, bauen aber zwei Autos – eins mit Elektromotor und eines mit klassischem Verbrennungsmotor. „Bei uns im Team ist einer nicht nur für ein Fahrzeug zuständig. Ganz nach dem Motto ‚One Team – Two Cars‘ konstruiert jedes Mitglied, sowohl für Elektro- als auch für Verbrennerfahrzeug, jeweils an die Ansprüche des entsprechenden Rennwagens angepasst“, erklärt Lena Keiner, die sich im Team der Karlsruher um die Eventorganisation kümmert. Das kostet viel Zeit und Energie.

„Wir haben mal hochgerechnet, dass wir über 60.000 Stunden pro Jahr an unseren Fahrzeugen arbeiten. Die Herausforderung zwei Wagen zu bauen ist aber so verlockend, dass wir im Team alles geben und am Ende sogar hin und wieder in der Garage schlafen, um die Autos rechtzeitig fertig zu haben.“ Der Einsatz hat sich jetzt schon ausgezahlt: Das Team hat mit beiden Fahrzeugen Finals erreicht. „Mit unserem Verbrenner haben wir den 3. Platz erreicht und mit der Präsentation unseres e-Businessplans den 2. Platz und das bei dem stärksten Formula Student Wettbewerb“, freut sich Lena Keiner.

Leistungsbereitschaft, Teamgeist, Disziplin und Sachverstand – Eigenschaften, auf die es nicht nur während der FSG ankommt, sondern auch im späteren Berufsleben. Für alle Studierenden, die erst am Anfang ihrer Ingenieurkarriere stehen, bietet sich die FSG als perfektes Sprungbett an. „Die Veranstaltung zeigt besser als jede Statistik mit Einstiegsgehältern, wie attraktiv technische Studiengänge und Berufe sind. Und deshalb hat dieser Wettbewerb bereits in so mancher anderen Branche Neid erregt und besitzt absoluten Vorbildcharakter“, ist sich Thomas Albrecht, Geschäftsführer der VDI-Fachgesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik, sicher.

Neben den drei statischen Disziplinen werden in den fünf dynamischen Disziplinen die Rennwagen auf ihre Praxistauglichkeit auf der Rennstrecke geprüft. Mit jeder Disziplin werden unterschiedliche Eigenschaften des Autos getestet. Beim Acceleration wird beispielsweise gemessen, wie schnell das Auto aus dem Stand beschleunigt werden kann. Weitere Tests stehen im Skid Pad/Wet Pad, Autocross, Fuel/Energy Efficiency und im Endurance-Rennen an. Letzteres stellt die Hauptdisziplin mit der höchsten erreichbaren Punktzahl dar. Am Sonntagabend entscheidet sich dann, welche Teams in diesem Jahr in der FSE und in der FSC als Gewinner hervorgehen.

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