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Stau und Stop-and-go – Wenn die Autobahn zum Parkplatz wird

Auf der Autobahn zügig zum Ziel gelangen. Meist ist das auch auf vielbefahrenen Strecken möglich. In der Rush-Hour, an Urlaubs-Wochenenden oder bei Unfällen ist es jedoch oft vorbei mit dem schnellen Vorankommen: Knapp 700.000 Staus machten 2016 Autofahrern bundesweit das Leben schwer. Ein neuer Rekord.

Hauptursachen für Staus sind Baustellen, Unfälle und die Überlastung vielbefahrener Autobahnabschnitte. Aber auch ein ganz alltägliches Fehlverhalten kann bei dichtem Verkehr einen Stau verursachen. Zum Problem können zum Beispiel Fahrer werden, die – aus welchen Gründen auch immer – ihre Geschwindigkeit plötzlich stark drosseln oder sich zwischen andere Fahrzeuge drängen. Sie sorgen bei dichtem Verkehr dafür, dass Fahrer hinter ihnen ebenfalls abbremsen. Diese Reaktion setzt sich nach hinten fort und verstärkt sich dabei. Bis zum Stau ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.

Quelle: HDI Versicherungen

Anfahren an das Stauende – Abstand ist lebenswichtig

Hat man den Stau direkt vor sich, sollten die Geschwindigkeit schon frühzeitig herabgesetzt und der Warnblinker eingeschaltet werden. Außerdem sollte jeder genau darauf achten, ob nachfolgende Fahrer den Stau ebenfalls bemerkt haben und langsamer werden. Torsten Sauer, Leiter Produktmanagement Kfz der HDI Versicherung rät: „Auf jeden Fall sollte man am Stauende genügend Abstand halten, um notfalls ausweichen und dem Hintermann den zusätzlichen Raum zum Abbremsen zur Verfügung stellen zu können.“

Auch die Psyche ist im Stau gefordert: Stop-and-go ist meist nervenaufreibend. Um zusätzlichen Stress zu vermeiden, nimmt man die Verzögerung am besten als gegeben hin. Häufiger Spurwechsel, weil man den Eindruck hat, auf der anderen Fahrbahn ginge es schneller weiter, bringt in den meisten Fällen nichts. Ganz im Gegenteil: Andere werden dadurch zum Abbremsen gezwungen und verstärken den Stau noch weiter.

Rettungsgasse – nur für Polizei und Rettungskräfte

Eine Gasse für Rettungsfahrzeuge oder die Polizei muss freigehalten werden, sobald sich ein Stau gebildet hat. In Deutschland besteht seit Anfang des Jahres die Pflicht, die Gasse bei zweispurigen Fahrbahnen in der Mitte und bei mehrspurigen Fahrbahnen zwischen der linken Spur und der vorletzten Spur zu bilden. Oft wird die Rettungsgasse jedoch erst freigemacht, wenn sich Rettungsdienst oder Streifenwagen von hinten mit Blaulicht und Martinshorn nähern. Dadurch kann wertvolle Zeit bei der Rettung von Menschenleben verloren gehen. Und in jedem Fall riskiert man ein Bußgeld.

Streng verboten ist es, sich hinter das Fahrzeug mit Blaulicht zu setzen und so zu versuchen, schneller durch den Stau zu kommen. Und auch für Motorräder gibt es keine Stau-Sonderregelungen. Die häufig beobachtete Praxis von Motorradfahrern, sich zwischen stehenden oder im Schritttempo fahrenden Fahrzeugen durchzuschlängeln, gefährdet andere, wird als Rechtsüberholen gewertet und kann ebenfalls zu einem saftigen Bußgeld führen.

Verpflegung und Alternativrouten

Im Stau zu stehen kann nicht nur für den Motor sondern auch für die Passagiere heiß werden. Ausreichendes Trinken ist deshalb bei sommerlichen Temperaturen besonders wichtig. Bereits bei der Planung einer Auto-Reise sollte man daran denken, genügend Verpflegung griffbereit dabei zu haben. Wasser, Tee oder Saftschorlen sind dabei besser als süße Limonaden. Raststätten bieten die Möglichkeit zu tanken, Getränke nachzukaufen oder etwas zu essen. Gerade bei hohem Verkehrsaufkommen sind sie aber häufig überfüllt. Jeder freie Platz – auch außerhalb der offiziellen Parkmarkierungen – wird dann zum Abstellen von Fahrzeugen genutzt. Umso wichtiger ist es deshalb, besonders vorsichtig auf Rastplätze aufzufahren.

Während des Staus von der Autobahn abzufahren und zu versuchen, diesen nach den Anweisungen des Navis über Landstraßen zu umfahren, geht oft nach hinten los. Untersuchungen zeigen, dass häufig diejenigen am schnellsten durchkommen, die den Stau geduldig „durchstehen“. Wenn jedoch Sprit oder Verpflegung zur Neige gehen oder Kinder es partout auf der Rückbank nicht mehr aushalten, sollte die Autobahn verlassen werden. „In diesem Fall bewährt sich oft auch eine aktuelle Straßenkarte. Sie ist meist übersichtlicher als das kleine Display von Navis und es lassen sich häufig Routen finden, die nicht so überlastet sind wie die vom Navi vorgeschlagenen Alternativen“, rät HDI Autoexperte Sauer.

Vorausschauendes Fahren und automatischer Notruf

Um an einem Hindernis vorbei zu kommen, das eine oder mehrere Fahrspuren blockiert, ist das Reißverschlussverfahren vorgeschrieben: Erst kurz vor dem Hindernis oder der Sperrung wird dabei auf die freie Spur gewechselt und zwischen die dort fahrenden Fahrzeuge eingefädelt. Das ist die effizienteste Methode, Fahrzeuge am Hindernis vorbei zu führen. Ein zu frühes Wechseln verzögert den Verkehr und sorgt für weitere Behinderungen. Außerdem sollte das Hindernis möglichst zügig passiert werden. Gaffer halten den Verkehr unnötig auf und provozieren Unfälle.

Ob im Stau oder auf freier Strecke: Vorausschauendes und defensives Fahren ist die beste Methode, um Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden. Vorausschauendes Fahren wird deshalb von der HDI Versicherung belohnt: Mit „HDI TankTaler“ können sich bei HDI Kfz-versicherte Kunden auf Wunsch Amazon- oder Tankgutscheine „erfahren“. Dazu meldet ein im Fahrzeug zu installierender OBD2-Stecker den individuellen Fahrstil des teilnehmenden Autofahrers an den HDI Kooperationspartner ThinxNet. Der Partner kümmert sich auch um Gutschriften und Abrechnung. Personenbezogene Daten werden nicht an den Versicherer weitergegeben. Zusätzlich bietet der Stecker auch eine automatische Notruffunktion, die bei einem Unfall für schnelle Hilfe sorgt und Leben retten kann.

Quelle: HDI Versicherungen

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